Der Cilento: Das unbekannte Paradies

Das Cilento. Den meisten Italien-Urlaubern völlig unbekannt und zu unrecht meist auf der Reise in den Süden links liegen gelassen. Dabei bietet der Landstrich knapp „unterhalb“ von Neapel nicht nur so berühmte Naturschönheiten wie die Amalfi-Küste, die den Cilento im Norden begrenzt.

Im vorletzten Herbst suchten wir für unsere Familie mal wieder eine Möglichkeit, der beginnenden kalten Jahreszeit zumindest für einige Wochen in den Herbstferien ein Schnippchen zu schlagen. Es musste also eine Urlaubsdestination gefunden werden, die einerseits leicht erreichbar ist und für eine vierköpfige Familie mit heranwachsenden Jugendlichen im Schlepptau auch noch bezahlbar bleibt. Der Cilento.

Südlich von Paestum beginnt auf gut 150 Kilometer Länge eine einzigartige Küsten- und Berglandschaft, die es zu Entdecken galt. Wie immer buchten wir unser erstes Ferienhaus vom heimischen Computer aus, über das Internet. Wir fanden eine reizvolle Unterkunft in St. Maria di Castellabate, direkt am Strand und unmittelbar in der Nähe des Zentrum dieses zauberhaften Ortes.

Im „Haus der Fassmacherin“ konnten wir den nördlichen Cilento langsam und gemütlich entdecken, während unsere Kinder die Stadt und die flachen Sandstrände unsicher machen konnten. Unsere Vermieter waren sehr gastfreundlich und brachten uns zum Willkommen frische Früchte, selbstgemachten Limoncello und Gebäck aus der Region. Überhaupt erlebten wir die Italiener im Cilento als sehr Gastfreundlich und Zuvorkommend.

St. Maria di Castellabate ist der ehemalige Fischerort der zauberhaft auf dem benachbarten Hügel gelegenen Ortschaft Castellabate. Als wirkliche Besonderheit bietet St. Maria di Castellabate einen bis ins Ortszentrum, den Kirchplatz, hineinreichenden Sandstrand, der von der Bevölkerung und den Besuchern rege genutzt wird. Eine so tolle Vermischung von Stadt- und Strandleben habe ich bislang nirgendwo gesehen. Empfehlenswert sind Ausflüge in das Umland von Castellabate und natürlich besonders in den Ort von Castellabate selbst, eine mittelalterliche Stadt auf dem Hügel, in fast noch ursprünglichem Zustand. Aber auch die benachbarten Ortschaften laden zum Besuch ein und bieten teilweise menschenleere Strände, eingebettet in wundervolle Natur und Pinienwälder. Ein Hit: Die leichte Wanderung von St. Maria di Castellabate nach Oligastro, immer an der Küste entlang. Von dort aus dann nach ausgiebigem Bad an leeren Stränden zurück mit dem Bus.

Die zweite Ferienwoche dann machten wir uns auf, weiter in den Süden – das Cilento weiter zu entdecken. Wir nahmen den Bus und den Zug bis nach Palinuro, einem einzigartig authentischen Kleinod im südlicheren Teil des Cilentos.

Palinuro ist der Konterpart zum pittoresken St. Maria di Castellabate, was man auch an den deutlich moderateren Preisen bemerkt. Hier ist es sehr italienisch, kaum alte Gebäude aber dafür geschäftige Strassen, in denen man den Bedarf des täglichen Lebens direkt im Ort kaufen kann. Palinuro ist anscheinend vom Massentourismus zum Glück noch nicht wachgeküsst – und bietet dem Reisenden ein wahrlich grandioses Erlebnis: Die Landschaft und die Strände am Kap Palinuro.

Wie eine gigantische Hand ragt das Kap Palinuro in das Mittelmeer. Auf dem Felsen locken wunderbare Ausblicke und zerklüftete Steilküsten. Vom Meer aus bietet das Kap Palinuro verwunschene Grotten, die man mit einheimischen Fischern bequem besuchen kann und unzugängliche Badebuchten in denen man wirklich seine Ruhe hat. Die berühmteste Grotte, die „blaue Grotte“ hat Ihren Namen durch das unter dem Meeresspiegel in die Höhle eindringende Sonnenlicht, das dann die gesamte Grotte in magisches Licht hüllt. Leider nur am Vormittag, wie wir erfahren mussten….

Wer gern Strandferien mit der Familie macht, wird im Cilento voll auf seine Kosten kommen: Kilometerweit erstecken sich die feinsandigen Strände entlang des Mittelmeeres. Und ausser in den Monaten Juli und August, wenn auch die Einheimischen Urlaub machen, ist es im Cilento wunderbar ruhig, ohne dabei Langweilig zu sein. Wer Gesellschaft möchte, findet diese auch. Aber es gibt so viel Platz, das auch der Ruhesuchende mit Sicherheit seine Lieblingsecke finden wird:

Wir waren von unserem zweiwöchigen Urlaub im Cilent mehr als begeistert: Erholung, Abwechslung und spannende Ausflüge inmitten tollem Ambiente. Was möchte man mehr?

Habe ich Sie neugierig gemacht? Es würde mich freuen!

Hier noch ein paar Informationen zur Anreise:

Mit dem eigenen Auto ist das südlich von Neapel gelegene Cilento über Rom und Neapel erreichbar. Reizvoll die Fahrt entlang der Amalfiküste, aber einfacher ist die Autobahn. Von Frankfurt nach Palinuro sind es „nur“ ca. 1600 Kilometer und die italienischen Autobahnen sowie der Sprit ist recht teuer. Genaues Nachrechnen lohnt – Nicht nur der Umwelt zuliebe.

Mit dem Flugzeug ist Palinuro recht bequem zu erreichen. Flüge nach Neapel bietet z.B. Air Berlin ab Frankfurt zu wirklich günstigen Preisen an.

Aber auch mit dem (Auto-) Zug der Bahn kommt man entspannt in Italiens Süden. Wer nicht gern über die Nacht reist, kann mittlerweile von gut ausgebauten Schnellverbindungen zwischen Mailand und Neapel profitieren.

Von Neapel aus geht es dann mit dem Regionalzug weiter, dessen Fahrkarte man extra vor Ort im Bahnhof von Neapel im Zeitschriftenkiosk erwerben muss – Also nicht am Fahrkartenschalter anstellen, es nutzt nichts.

Und wenn Sie schon mal da sind: Wie wäre es mit einem Besuch der Ausgrabungen von Pompeji? Oder ein Tanz auf dem Vulkan? Der Vesuv qualmt ganz in der Nähe von Neapel vor sich hin…

Wir mieten unsere Ferienwohnungen aufgrund der guten Erfahrungen und der günstigen Preise meist mit Atraveo, im Cilento ist die deutsche Agentur „Cilentano“ sehr aktiv und empfehlenswert, wir buchten dort das „Haus der Fassmacherin“.

Hier noch ein paar informative Links:

Ich wünsche Ihnen, wie immer, schöne Ferien!

Haben Sie Anregungen oder Kritik? Möchten Sie Ihre eigenen Erfahrungen niederschreiben?
Dann schreiben Sie mir. Meine Adresse finden Sie im Impressum – Oder verwenden Sie das untenstehende Kontaktformular.

5 Kommentare zu “Der Cilento: Das unbekannte Paradies

  1. Pingback: Ferien-Video: Impressionen aus dem Cilento » Ferienwelt

  2. Bernd

    Hallo,
    war schon öfter in Italien, aber von der Region Cilento habe ich bisher noch nie etwas gehört. Dabei finde ich gerade solche Geheimtipps besonders reizvoll: dort ist nicht alles so überlaufen mit Touristen und die Hotels und Restaurants sind meist auch günstiger.

  3. Pingback: Fallbeispiel eines typischen Design-Fails: www.urlaub-cilento.de - plusWEB: MehrWert im Netz.

  4. Michael

    Hallo.
    Hab noch ne Frage dazu. Sie waren ja im Herbst da. Wissen Sie auch wie es dort im Hochsommer ist? Viele Touristen?

    Gruß Michael

  5. Uwe Autor des Beitrags

    Hallo Michael,

    im Juli und August ist es dort recht voll, da die Italiener Ihre Ferien am Meer verbringen.
    Empfehlenswert ist später Frühöing und Herbst.

    Viele Grüsse

    Uwe

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